das bin ich in diesem Moment

Samstag, 11. Januar 2014

Freiheit was kommt danach?

Freiheit was kommt danach?

„Wir haben gelernt, wie Vögel zu fliegen, wie Fische zu schwimmen, doch wir haben die einfache Kunst verlernt, wie Brüder zu leben.“ Martin Luther King


Wir durchbrachen Mauern
In den Köpfen zuerst
Rissen das Segel herum
Sehnten Freiheit uns herbei
Im Bewusstsein
Niemals zu Vergessen, wenn
Das „Wir“ das „Ich“ verdrängt
Dein Nachbar deinen Namen kennt
Alle allen helfen in der Not
Solidarität als Haltung in uns brennt


Verblendet Coca Cola auf Dauer?
Obst fällt wurmstichig vom Baum
Liederbücher finde ich im Amselnest
Kinderaugen suchen Elternhände

Auf einem Spaziergang

weder du noch ich
können die ganze Welt
retten, sagst du und
ich entgegne nichts
sehe
schweigend auf deine
Ellenbogen
erst jetzt sind sie
mir aufgefallen

Der ästhetische Blick des glasklaren Auges

ich streichle meinen Hund
am zehnten Tag
entweicht
ein hinauf geatmeter Schrei
hängt in der Zwischenwelt
wird mit Füssen getreten
ich verscheuche Fliegen
sie röten die Bindehaut

Menschen, auf einem Auge blind
können mich nicht überzeugen
vom ekelerregenden Bild
meines Freundes
niemand will unter dem Dreck
von Maden der Verwesung schauen
und fragen nach dem ersehnten Land
außerhalb unserer Erfahrungen

Donnerstag, 9. Januar 2014

Der Liebe Frühling

In Töpfen sprießt, gedeiht, was längst ich in mir spüre.
Dem Winterfrost zum Trotz zeigt etwas, dass es lebt.
Im Garten liegt noch Schnee, kein zartes Pflänzchen strebt
empor dort draußen, dass die Sonne es berühre -

doch auf der Fensterbank lugt scheu aus dunkler Türe
heut' früh ein feiner Flor, von Schönheit glanzdurchwebt.
Er macht es, dass mein Geist vom Grambett sich erhebt,
dass einen Freudentanz ich innerlich vollführe.

Durch Alles haucht erneut der Jugend zartes Leben.
Der Liebe Frühling ruft, als sei er nie verweht.
Ich weiß, dass viel zu schnell die Freuden stets entschweben,
der Sang der Nachtigall nie wieder aufersteht.

Und doch: ein zweites Glück - ach, könnte es das geben?
Verkündet das der Spross, der dort am Fenster steht?

Dienstag, 7. Januar 2014

unschuldig bist du

Muschel-feder-11

wie ein edler Wein
würde der Tropfen nicht berauschen.

wie eine blühende Rose
verschenkte sie nicht ihren Duft.

wie eine Amsel im Strauch
würde sie nicht singen.

wie ein Lagerfeuer am Strand
ohne Wärme und Funken.

Montag, 6. Januar 2014

oh diese stimme



diese stimme
nimmt jede hemmung
aus der leitung
sprühen funken
zärtlich gehauchte bilder
heiße töne verlangen
das spiel zu spielen

warmer atem streichelt
zentimeter um zentimeter
heizt den körper auf
den punkt zum genießen
tanz

mit mir blinder schmetterling
dem kleinen tod entgegen
dein letzter satz
'ruf mal wieder an '

Zwischentür

ich vergaß die Zwischentür
zu reparieren
sie öffnete sich nur halb
unsere Gespräche
klangen etwas zu isoliert
manchmal zog es
von welcher Seite
konnte ich nicht sagen
und die Melodie wie
Bittermandeln knarzend
brachte mich um den Schaf
zu gerne würde ich dir sagen:
ich habe den Schaden beseitigt

Chronistenpflicht

da steht immer noch
„Arbeit macht frei“
nur mein unkastriertes Ich
lässt nicht zu
dass der Bürger sich reinwäscht
durch Erinnerungslücken
strömt Kernseifengeruch
was bleibt sind offene Stellen
infektiöser Verwesungsgeruch
und die Ansteckungsgefahr
ich hoffte und hoffe immer noch
Menschen nehmen Bilder zur Hand
die alle Zeiten überdauern
um Zeugnis abzulegen
stattdessen sitzen sie
in S-Bahnen und spielen
Zombie Buster

Berghüttenweihnacht

glass-of-wine-140220

Die Wolke ist Mutter geworden. Sie gebärt Flocken. In der Gemeinschaft kommen sie alleine zurecht. Kleine Winterschmetterlinge, kaum geschlüpft, fliegen sie los. Verzaubern Menschen, ganz wie von selbst.
Eine Verjüngungskur bis zum Kind.

Fasziniert schaue ich dem Naturschauspiel zu.
Naturschauspiel? Ein unpassendes Wort. Die Natur schauspielert nicht. Oder ist die Natur eine Bühne?
Einen Moment möchte ich es denken. Möchte mich als Zuschauer zwischen Himmel und Erde sehen.
Mit meinen Händen fange ich kleine Diamanten. Höre das Knirschen unter meinen Füßen.
Ich sehe Marilyn Monroe tanzend im Schnee. Mit ihrem Kussmund fängt sie Männer, die schon auf ihrer Zungenspitze schmelzen. Kuscheln im Schneebett?

Die Berghütte umfängt mich als Herzstück.
Welch wunderbarer Gedanke. Jetzt ein Glas Rotwein, ein gutes Buch und Wärme aus dem Kamin. Ein Stück Heimat als Dach und Zuflucht mit starken Balken. Ich berühre das Massive und fühle den Faunus, der gleichzeitig Feld- Wald- und Berggott verkörpert. Es riecht kraftvoll nach Sommer in einem Lärchenwald. Jetzt müsste ich schweigen.
Nur das Fühlen zulassen, ungehemmt mich begeben in Männerarme. Mich fallen lassen ins weiche Moos.
Doch ich suche den Lichtschalter. Bin längst zu zivilisiert um mein Denken nicht in geordnete Bahnen zu lenken. Wie leicht ich hier oben einen Schlenker mache. Liegt es am Schnee?
„Auf der Alm, da gibt’s kein Sünd.“ Ja, wie denn auch, kein Mannskerl weit und breit in Sicht. Jetzt nur nicht an Reinhold Messner denken.

Der Fensterblick / Eisblumenbemalung / ein Panorama aus Puderzucker bestäubten Tannen.
Weihnachtsschmuck aus Omas Zeiten. Zimtmonde und Lebkuchen, Sterne am Baum. Ihr Rosinenstollen schmeckte bis Ostern köstlich. Ihre Küche duftete immer ein wenig nach Kinderbescherung. Opa sammelte heimlich die Rosinen aus dem Kuchen und fütterte damit seine Spatzen und mich.
Weihnachten, eine Zeit, die Tür zu den Kleinkinderjahren zu öffnen.
Jetzt alle hier, Großeltern, Eltern, Geschwister, deren Kinder und mein Mädchen versammelt um den erleuchteten Tannenbaum.

Ich werde Kerzen brennen lassen, ein Lichtmeer.

Montag, 30. Dezember 2013

Die Stunde der Tanne

Nun kahl gefegt, befreit im Holz die Tanne
Es schweigt im Wäldchen Silberpappels Hallen
Kein Blätterwerk und keine Blütenranke
den Raum beschwert. Des Winters Einkehr zeige

Umbruch im Wald. Das Jahr birgt nun die Spanne
fürs Tannengrün, zuvor niemandem aufgefallen.
Versteckt, verdeckt war`s immer Wunschgedanke
zu offenbaren ihre schönen Nadelzweige.

So freut sie sich an jeder hellen Stunde.
Vergnügt beginnt zu leuchten auch der Tannenzapfen
und hört sie dort ein Singen und ein Stapfen,

ein Mensch ist`s, staunend, und aus seinem Munde
flüstert´s: die Saat! Sie leuchtet mir - so süß wie Krapfen!
Nun lacht sie - Winter kommt! Mit Eis und Zapfen

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