das bin ich in diesem Moment

Freitag, 2. November 2012

von außen betrachtet

wohlwollend
bin ich
eine von denen
jetzt endlich frei
Lebensfreude
zu empfinden
nach all den Jahren
hinter Mauern
mit dem Plumpsklo
und den Kleinkarierten

bin zu müde
mich zu verteidigen
gestehe trotz allem
gelacht, getanzt
Blumen gesät
ja ich gestehe heimlich
verbotene Früchte vernascht
mich berauscht zu haben
an Wellen und der Sonne
- sie schien trotz der Mauer -
und geträumt
dass ich vergessen kann
die Zwänge und Enge

von außen betrachtet
gehörte ich aufs Schachbrett
als Bauernopfer
sah ich mich nie
nichts will ich vergessen
es bleibt ein Teil von mir

Verirrt

2011_05142011mai0024


Wir haben uns wie die Kinder im Walde verirrt,
hörten am Tag die Insekten noch summen.
Nun lauschen wir bange, das Herz schlägt verwirrt:
kein Geräusch, im Gehölz selbst die Vögel verstummen.

Hörten am Tag die Insekten noch summen,
als wir unbeschwert streiften durch Wald, Feld und Flur.
Kein Geräusch! Im Gehölz selbst die Vögel verstummen -
wo ist sie geblieben, die helle Natur?

Als wir unbeschwert streiften durch Wald, Feld und Flur,
glaubten, die Welt stünd` unendlich uns offen,
wo ist sie geblieben, die helle Natur?
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?

Glaubten, die Welt stünd` unendlich uns offen,
zürnten den Alten, die am Herdfeuer hockten.
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
Wohin nur die Sehnsüchte, die so sehr uns lockten?

Zürnten den Alten, die am Herdfeuer hockten,
erkennen: auch wir sind am Weg angeschirrt!
Wohin nur sind Jugendtraum und alles Hoffen?
Wir haben uns wie die Kinder im Walde verirrt.

Dienstag, 9. Oktober 2012

auf kretischem Boden

Sonnenuntergang__Bucht_von_Plakias-Kreta

im Schatten zerklüfteter Felsen
rauscht die Brandung
ziehen Wolken

gelöst folgen sie
dem eigenem Lungenmaß
finden im Herztakt Frieden
der Himmel rundet sich
von Berggipfel zu Berggipfel
weilt das Auge
der Natur überlassen
überflüssige Spuren
fort zu spülen

töricht
das Haschen nach Wind

Montag, 4. Juni 2012

...

Muschel-feder-11
Blindenschrift

Wie Blindenschrift mag ich dir sein
begeb ich mich in deine Hände.
tauch tastend, lesend in mich ein
wie Blindenschrift mag ich dir sein
ein offen Buch in Mark und Bein
dass du drin läsest ohne Ende

Wie Blindenschrift will ich dir sein.
Begehre dich, wie deine Hände!

Montag, 19. März 2012

Fluss des Lebens


Bild von Holger Haack

liebesjunkie

brauche diese
glühwürmchen
im schwarzglanz
schwebe
placebo gesalbt
auf wolken
stolpere geblendet
wieder in lethefluten
und bettele um gnade
den entzugsschmerz
der droge ohne bitternis
auf den ersten schuss
und den verführer
der sehnen und sucht
mir schenkte
für immer zu bewahren
im trunkenen herzen

Sonntag, 4. März 2012

...

Blindenschrift

Wie Blindenschrift mag ich dir sein
begeb ich mich in deine Hände.
tauch tastend, lesend in mich ein
wie Blindenschrift mag ich dir sein
ein offen Buch in Mark und Bein
dass du drin läsest ohne Ende

Wie Blindenschrift will ich dir sein.
Begehre dich, wie deine Hände!

geschenkte Stunden

nicht viel an Zeit ist uns vergönnt
ein WIR gibt es nicht
nie ein gemeinsames Erwachen
und doch
Stunden - losgelöst
vom Dasein gestohlen
verstohlen
für ein wenig Glück
die wärmen in der Tageskälte
offenbaren

ich bin!
geliebt

Mittwoch, 15. Februar 2012

in die augen geschaut

Kopie-von-Blumen-773

dieses weiß im winkel
eine spur verstecktes
lächeln entschlüsselt
ungezähmtes
greifen in die tasten
im halbdunkel
unserer beziehung
wie mit absicht
heißt du amor

deinem blick standhalten
bedeutet widerspruchslos
meinen gefühlen
zu folgen und
ich sehe sie
die gefahr funkelt

Dienstag, 14. Februar 2012

Gedankenblüten

noch
berühren uns worte
das prickeln zwischen zeilen
wird wiege unserer träume

noch
darf ich deine muse sein
die den sand streichelt
am strand der gefühle
doch du willst mehr

willst alles
in die waagschale werfen
begehr und verzicht
ein paar augenblicke
mehr ist es doch nicht
willst du?

Sonntag, 22. Januar 2012

...

liebe Leser


auf diesen Seiten möchte ich in loser Reihe lyrische Momente mit euch teilen. In den letzten Jahren empfand ich durch den Kontakt mit anderen Autoren soviel Freude. Hier will ich kein neues Forum entstehen lassen, hier will ich für mich ein wenig zur Ruhe kommen. Sicher freue ich mich über Kommentare, keine Frage.
Doch in erster Linie soll hier so etwas wie ein kleines Tagebuch entstehen.
Zur Ruhe komme ich oft durch Bilder. Ich kann heute noch nicht sagen, werden zu den Bildern kleine Gedichte entstehen, oder "nur" gedankliche Betrachtungen. Alle Fotos die ich hier veröffentliche sind natürlich von mir, ansonsten werden sie mit dem Fotografen gekennzeichnet.
Damit ihr nun eine Vorstellung habt wer hier schreibt, also zuerst ein Foto
k-DSC_0395

mein Porträt
Ilona Pagel wurde 1955 in Bochum geboren. Die Eltern verschlug es bereits 1956 auf den bäuerlichen Familienhof nach Rügen. Dort verbrachte sie ihre Kindheit als zweitältestes Kind von acht Kindern.
Schon früh fesselte sie die Literatur und im speziellen die Lyrik.
In ihrer Schulzeit nahm sie an Rezitationswettbewerbe teil und schrieb für die Kinderzeitschrift “ FRÖSI“ (Fröhlich sein und Singen) Geschichten und Gedichte.
Sie begeisterte sich von klein auf für alles, was da auf dem Lande kreucht und fleucht. Als logische Konsequenz folgte ein Studium als Agraringenieurin.
Bereits mit 20 Jahren heiratete sie. Ein sehnlichst gewünschtes Kind brachte sie dann im nächsten Jahr zu Welt. Vieles aus diesen Jahren hätte sie entbehren können, aber nie im Leben das Geschenk eine Tochter heranwachsen zu sehen.
Zum Schreiben kam sie dann erst wieder intensiver nach dem Zusammenbruch der DDR. Ein Weg der Neuorientierung führte sie gemeinsam mit ihrer Tochter nach Schleswig-Holstein. Dort ist sie heute zu Hause und wohnt mit ihrem Mann in einem Häuschen mit Garten. Die Liebe zu den Menschen und der Natur ist geblieben. So ist ihr auch heute noch ein Spaziergang am Ostseestrand das Elixier des Lebens.
Sie ist stets ein unverbesserlicher Optimist.
Ihr Lebensmotto von Friedrich Schiller den sie als großen deutschen Dichter verehrt.
„Nicht in die ferne Zeit verliere dich! Den Augenblick ergreife! Der ist dein.“
So hat sie den Augenblick ergriffen und geschrieben über Themen des Lebens.
Auch über Themen die in der Gesellschaft immer noch mit Tabus besetzt sind.
Denn sie ist ein Kind der 50iger Jahre. Die Jugend bricht mit alten Tabus der Eltern und geht neue Wege. Sie lernte aber dadurch auch schon früh, Tabus können nicht wie eine Nuss geöffnet werden. Hier im Norden, wo sie aufwächst sagt man kommen die Menschen immer 50 Jahre später an. Das macht die Menschen liebenswert aber auch zurückhaltender sich an Tabubrüchen zu beteiligen.

Ilona Pagel veröffentlicht einige ihrer Gedichte auf ihrer Homepage
https://ostseemoewe-privat.de/page1.php
Andere Gedichte von ihr findet der Leser auch in Anthologien
Gedichte schreiben als Hobby Engelsdorfer Verlag, ISBN-10:867038872
Gefühlsbeben Engelsdorfer Verlag, ISBN-10: 3869010800
West + Ost = Deutsch: Lyrische Erinnerungen an ein geteiltes Land
Edition Thaleia ISBN-10:3924944911

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