das bin ich in diesem Moment
Vor meinem Gartentor
häuften sich
bunte Blätter
baten still
um ein Winterlager
ich verwies sie
von meinem Grundstück
auf den großen Teich
der Frühling kann kommen
Ostseemöwe - 18. Feb, 10:37

Fotos: Franz Höck, Botanischer Garten München-Nymphenburg
zum bersten
schwellen silbrig
kätzchen tanzen
heraus/fordernd
im wind
und regen
glückströpfchen
frohlockend süße
zu empfangen
Ostseemöwe - 15. Feb, 19:26
deine stimme streichelt
jeder seufzer klingt nach
ach, ich wünsch mir
wünsch mir körperliche
aufhebung der distanz
die ausgelöscht scheint
im schatten der sprache
sie trägt deine handschrift
grenzüberschreitend jedes wort
auch hafen
der letzte satz
'ich vermisse dich'
magnet zum nächsten ...
Ostseemöwe - 13. Feb, 10:35
gedichte,
mit den wolken ziehen
augenblicke eines langen tages,
verlorene federn des kranichs,
sie bleiben ein geschenk
zum atmen
Ostseemöwe - 13. Feb, 10:30
Wege führen
hinaus zum Riesenrad
Kastanienblüten
winken in hellen Kleidern
Zuckerwatte beschwört
Praterstimmung
kaleidoskopisch
bunte Jugendtage
Hand in Hand
durch Wien
Ostseemöwe - 13. Feb, 10:29
Foto: Roger Andres
Man sieht manchmal Flamingos stehn,
Die rosig in die Zukunft sehn, ...
Eugen Roth
scheint's gefunden hat der Vogel seine Mitte
tanzt vergnügt den ganzen Tag auf langen Beinen
schnäbelt hier und fischt nach einer Sahneschnitte
mit der Welt und sich ist er doch stets im Reinen
könnte ich galant wie er durch Lüfte schweben
reichten auch mir Fische und die kleinen Kröten
bräuchte nicht zu ackern, nicht zu streben
lernte ich nur vogelfrei auf Luxus flöten
Zöge ich gemütlich durch die bunte Welt
suchte nichts und wollte nichts ergründen
hielte an und bliebe stets wo`s mir gefällt
Singend würde ich von rosa Zukunft künden
Ostseemöwe - 13. Feb, 10:25
kleiner Maurer, du Geselle
bist genau im Mai zur Stelle
klebst mit Spucke, baust mit Sand
rundes Nest an meine Wand
ja, ich habe nichts dagegen
sagt man doch, es sei ein Segen
bringst nur Glück und Sonnenschein
tief in mein Gemüt hinein
feiern willst du nun ein Fest
Eier legst du flink ins Nest
schneller bist du als ein Pfeil
ohne Ruh, in Windeseil`
setzt dein Haus an meine Tür
frei von List, ohne Gespür
Anhang hast du mitgebracht
nie an mich dabei gedacht
fällt zu Boden jetzt dein Dreck
fege ich ihn mürrisch weg
morgens hör ich`s tirilieren
möchte gleich auch jubilieren
Babys sind nun auf der Welt
zwitschern frech wie`s mir gefällt
Sei getrost mein Sommergast
offen steht dein Brutpalast
Ostseemöwe - 13. Feb, 10:21
Es ist so leicht
den Tag mit Arbeit zu füllen
in den Abgrund zu schauen
sich ins Dunkel zu hüllen
keinem Menschen vertrauen
Du schaffst es
schwere Lasten zu heben
dich oftmals zu quälen
nicht zu spüren das Leben
ein Korsett dir zu wählen
Du kannst
dein Herzblut verschenken
ein Denkmal dir bauen
zu keiner Zeit an dich denken
aufs nächste Leben vertrauen
Nur versuche niemals
deine Hände in Unschuld zu waschen
Ostseemöwe - 13. Feb, 10:02
noch läufst du küken heiter
und unbeholfen fügsam
durch deine kleine welt
entpuppst als naseweiß dich
geschnatter freut erwachs`ne
vom ei das gelbe heute
als schürzenkind umhegt
beglückt der reife mensch
später wirst auch du
in die pfanne gehauen
Ostseemöwe - 13. Feb, 09:33
I.
Das wars
meine dunkle Seite
wühlt sich mit Falten
in den Morgen
mädchenhaftes Heiligtum
voller Abgründe
gelebte Zeit
in der ich Ich war
II.
Freuds fragender Seufzer
„Was will das Weib?“
setze ich heute
keine Liebe auf Dauer
entgegen mir reicht der Mann
(mein Geist lässt sich betrügen, meine Haut nicht)
für eine Nacht oder zwei, drei
der meinen Körper beglückt
und mein Lebensvorrat auffrischt
III.
Makulatur
fremder Geschmack
berauscht
und hinterlässt
ein diffuses Gefühl
Körper und Geist
im Kern zu füllen
irrsinnig dieser Wunsch
Ostseemöwe - 3. Feb, 09:16