Sonntag, 29. September 2013

Vertrautheit

Selbst im Dezember
lässt der alte Hafen
dort an der offenen Förde
diese Vertrautheit
sich nicht entreißen
wenn auch Wellen hart
an die Mole schlagen
bleibt es Heimat
in den letzten Tagen
mehr noch als du

der meine Hand hält
und spricht

vom Wetter

Sonntag, 22. September 2013

Frohgemut

regen

Spannt den Schirm
auf zieht die Mützen
planscht mit mir
durch all die Pfützen

lauft und lacht
vergesst die Sorgen
Herbstes Macht
vergeht dann Morgen

Seht das Licht
und pflückt die Trauben
Herbstgedicht
so bunt die Lauben

Erntezeit
im Feld und Garten
Köstlichkeit
vorbei das Warten

Sonntag, 8. September 2013

Lebensspuren

Mutter rief mich oft Bernstein. Sie zeigte mir einen, den sie aus ihrer Heimat mitbrachte. Ich fand ihn sehr schön.
Mein Vater nannte mich Loni, wie unser Zugpferd. Keiner durfte mich noch so nennen. Nur mein jüngster Bruder, aber erst später, als mein Vater starb. Mein Bruder besitzt den gleichen Humor.
Den hatten die anderen Geschwister nicht. Für sie hieß ich Ile, ohne böse Absicht. Sie waren die Kleinen und konnten Ilona nicht aussprechen.
Opa taufte mich Moni, den Grund kannte ich nicht.
Später bekam ich noch viele Namen, von anderen Menschen, zu anderen Zeiten. Der Mensch ist voller Namen.

der Sensenmann

mit seinem mich wollen
setzte er Schmetterlinge
in meinen Bauch
sie konnten nicht fliehen
glaubten sich behütet
er aber besaß die Erfahrung
sie sterben alle
jeden dunklen Tag
ein, zwei oder mehr
er sah gelassen dabei zu
rettete nicht einen

ich fühle
meine Schuld

Kindsköpfe

statue-sonne

wir schworen
"auf Ewig und Immer"
lebten in bunten Bildern
übten Salto
unterm Kastanienbaum
und erste Küsse

Donnerstag, 5. September 2013

Warten

Ihr Liebster schrieb heut
wartend verging der Sommer
sie trug die Blumen

genährt von ihren Tränen
zum Brunnen der greisen Zeit

Amore zwischen Hügeln (Pantun)

mich schicktest du in karge Wüste
nun lieg` ich zwischen heißen Hügeln
entfernt von lieblich feuchter Küste
erhoffe Sinneslust wird mich beflügeln?

nun lieg` ich zwischen heißen Hügeln
und dürste hier seit langen Zeiten
erhoffe Sinneslust wird mich beflügeln
in jetzt, noch ungeahnte Weiten

ich dürste hier seit langen Zeiten
nur teuflisch heiß ist jede Pore
bemerke ungeahnte Weiten
als ob mich küsste grad Amore?

nun teuflisch heiß ist jede Pore
erfreut zu spüren jenes Becken
als ob mich küsste grad Amore
ermuntert Manneskraft zu wecken

erfreut zu spüren dieses Becken
so streichelzart sind ihre Brüste
die Insel gilt es zu entdecken
mich schicktest du in karge Wüste?

auf sand gebaut

Sonnenuntergang__Bucht_von_Plakias-Kreta

könnten wir
den ozean überzeugen
die flut ein wenig später zu schicken
den sturm bezirzen
den wind gefangen zu halten
die sonne beschwören
ganz vorsichtig
bei capri im meer zu versinken
die wolken bitten
woanders ihre schleusen zu öffnen

wären wir auch in der lage
unserem glück
hier und heute
nicht arrivederci sagen zu müssen

Mutter warum?

nahmst du mich nie in den Arm
du sagtest, du lerntest es nie
Stiefkind warst du ohne Heim

Mutter warum
muss ich dein Leid durchleben
hätte dich gern das Lieben gelehrt

Mutter warum spürtest du nicht
in mir war soviel für dich
für uns zwei hätte es gereicht

Mutter warum?

nahmst du mich nie in den Arm
du sagtest, du lerntest es nie
Stiefkind warst du ohne Heim

Mutter warum
muss ich dein Leid durchleben
hätte dich gern das Lieben gelehrt

Mutter warum spürtest du nicht
in mir war soviel für dich
für uns zwei hätte es gereicht

Das Gelbe vom Ei

noch läufst du küken heiter
und unbeholfen fügsam
durch deine kleine welt
entpuppst als naseweiß dich

geschnatter freut erwachs`ne
vom ei das gelbe heute
als schürzenkind umhegt
beglückt der reife mensch

später wirst auch du
in die pfanne gehauen

Die alte Eichenallee

Im Spielchen aus Lichtern und Schatten
gesprochen den Vers von Lütt Matten
das grünende Dach über unserem Kopf
so schritten wir hin, mit geflochtenem Zopf

Im Schutz der Allee mit den alternden Eichen
mussten nur selten Gespannen wir weichen
und kam dann ein Regen als donnerndes Wetter
trommelten Tropfen auf Äste und Blätter

Dann krachte es fürchterlich gar in den Zweigen
kein Grund nun für uns, deshalb ängstlich zu schweigen
erfanden aus Spaß dann auch Gruselgeschichten
von hässlichen Zwergen und winzigen Wichten

Ersannen Gestalten aus dunkelster Gegend
denn jedes Getier war nun furchterregend
so waren die Pfützen aber die Berge, die See
wir Jäger und Sammler und träumten im Klee

Die Eichen, auch heute noch stehen am Ort
sind treue Begleiter auch Schutzdach und Hort
so säume ich liebentlang früherer Zeiten
sie tragen hinfort, in besinnliche Weiten

Und zeugen als Baum der Erkenntnis,
was die Welt
im innersten zusammen hält

Herbstfreuden

drachenflug11
kommt der Wind und weht um Ecken
wollen wir uns nicht verstecken
toben wie zu Kindertagen
lassen uns von Böen tragen
kommt dann noch der Sonnenschein
schöner kann der Herbst nicht sein

Kinder nehmt ihn wie er ist
weil er niemals euch vergisst
schmeichelt er auf seine Weise
um dann wieder still und leise
mit Tau die Erde zu befeuchten
bunt zu sein und froh zu leuchten

im Wind

bebt das Reed
krümmt und neigt sich
im Sturm
keucht und schüttelt
schmales Blatt
rafft sich auf

und säuselt
Stille

sorgenvergessen

Bank-im-herbst-2010

Schwer wiegt Laub im Herbst
nur manches Blatt tanzt im Wind
sorgenvergessen

Mittwoch, 4. September 2013

flüchtig

Sonnenuntergang__Bucht_von_Plakias-Kreta

silbriglichtern
dein haar
sommerbraun
deine haut

wir binden uns ein
im heute
wissen
der winter steht
vor der tür

dein blick jedoch
so frühlingsklar
mit einem schimmer

glück

Dienstag, 3. September 2013

Abgesang an den Sommer

fliegenpilze

Dem Sommer mag den Todesstoß ein andrer geben,
es fällt von Bäumen selten erst ein lebensmüdes Blatt
im Morgentau, da scheint ein Sonnenstrahl zu schweben,
der Garten schenkt die schönsten Farben, voll und satt.

Ach lass noch eine Weile uns den Hauch der Wärme,
bevor zu schnell begraben wird der letzte pralle Stiel
im Voraus Herbst, die Scholle zum Tribut bekäme,
es zeigt der Sonnenstand fürwahr das späte Farbenspiel.

So soll das Bunt der Blätter doch den Sommer nehmen,
der Rechen wird ihm keine Abschiedshilfe geben,
nur Sturmgebraus und Regen werden sich nicht schämen,
entführen manches Blatt, das wollte weiter leben.

Betrüblich ist`s, aufs neue Lebewohl zu sagen,
verengt der Abschied mir die sehnsuchtsvolle Brust,
entgangen ist mir nichts von all den schönen Tagen,
nun, da das Ende naht, bedenke ich es ganz bewusst.

Kürbisfreuden

kuerbisleuchten

Bejammert nicht die trübe Zeit.
Zum Kürbisschnitzen seid bereit.
Benutzt ihn auch als Vogelschreck,
erfüllt so wahrlich seinen Zweck.

Ihr dürft ihn gern entweiden,
sollt hübsch dann ihn bekleiden.
Und scheint aus ihm ein helles Licht
dann spukt er gern als Bösewicht.

Und ist der herbst auch gruslig kalt,
gibt´s warme Suppe, die hilft bald.
Das Fleisch darin, das schmeckt gar fein,
wird munden sicher Groß und Klein.

Auch für die dunkle Jahreszeit,
da steht der Freund im Glas bereit.
So könnt ihr später an ihn denken,
denn reichlich Freunde will er schenken.

Samstag, 31. August 2013

...

möchtet Ihr mehr über die Arbeit und Werke lesen?
dann schaut unter
https://www.amazon.de/Ilona-Pagel/e/B00C66Q82U/ref=ntt_dp_epwbk_0

außerdem bin ich Mitglied der internationalen Künstlergruppe
ProLyKu

Donnerstag, 29. August 2013

Für uns

Papa-libitz-1962

Spieltest du den Affen
und den wilden Reiter
trugst uns huckepack
ins Abenteuerland
dein Reichtum und Erbe
für uns
ein stets lachendes Herz
und die Neugierde auf die Welt
wie Honigmilch gabst du sie uns
zu trinken

du trugst in deinen Hosentaschen
Kostbarkeiten
beschenktest uns
mit einer Feder von Winnetou
brachtest den Stein der Weisen mit
legtest uns
die rauschende Muschel ans Ohr
und wir besaßen
den ganzen Ozean
für uns

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