Freitag, 27. Mai 2016

An Brechts Enkel

Wir, die Kriege, Hunger und Leid nur aus Büchern kennen
ließen Gras über die Gräber der Großeltern wachsen.
Gras und Brot teilten zum letzten mal die Alt-68iger,
rauchten ihre Friedenspfeife und bereiteten uns den Boden.
Boden, der unempfindlich macht und Schweigen
über alle Schandtaten in bare Münze zahlt.

Wir, die zufällig auf der Sonnenseite leben, vergessen,
es war nur Zufall den Krieg zu überleben. Aufzuwachsen
in Friedenszeiten, sich satt zu essen und einen Platz zu finden.
Aber, wir Speisen aus den Händen Hungernder,
trinken sauberes Wasser, geschöpft aus Brunnen Verdurstender.
Bauen unseren Wohlstand blind, als ob die Erde uns gehört.
Bis das letzte Meer vergiftet, der letzte Baum gefällt, treibt der Mensch
in seiner Schwäche selbst das Ende noch voran.

Wir, die den Boden bereiten könnten für Menschlichkeit
reichen die Rechnung an unsere Kinder weiter.
Können wir um Nachsicht bitten
bei unseren Nachgeborenen?

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